Klimapatenschaften: Klima- und Umweltleistungen honorieren
Wir ermöglichen Ihnen, Ihr Geschäft langfristig abzusichern und belohnen Sie für nachhaltiges Wirtschaften – das ist uns ein großes Anliegen.
Landwirtschaftliche Flächen sind die weitaus größten CO2-Speicher in Mitteleuropa und gleichzeitig umfassend eingebunden in Biodiversität und die Wasserversorgung der Bevölkerung. Die Rückführung von Treibhausgasen aus der Atmosphäre (Negativ-Emissionen) ist in großem Stil auf natürlichem Weg nur über die Land- und Forstwirtschaft möglich. Bei Artenschutz, Trinkwasserqualität und zukünftigen Herausforderungen des Klimawandels kann die Landwirtschaft durch geeignete Anbausysteme maßgeblich helfen.
Deshalb lautet unser Angebot: Wir wollen Landwirte und Klima- und Umweltschutz noch näher zusammen bringen und Ihre Umweltleistungen, die Sie im Zuge Ihres Feldbaus erbringen, honorieren. Durch geänderte Anbaumethoden verbessern Sie die natürliche Produktionskraft Ihrer Flächen. Dies ermöglicht Ihnen langfristig höhere und gleichzeitig zuverlässige Erträge in Kombination mit zusätzlichen Einnahmen für Ihren außerordentlichen Beitrag zum Klimaschutz. Mit der Initiative Klima-Landwirt eröffnen sich neue, stabile und gesellschaftlich anerkannte Erlösmöglichkeiten für Ihren Betrieb. Achtung: Aktuell nur in Bayern und Baden-Württemberg möglich!
Erhalten Sie den Lohn für Ihr nachhaltiges Engagement - gemeinsam mit engagierten Landwirten und Mentoren in unserer Initiative.
Initiative Klima-Landwirt
Verantwortung, die sich auszahlt
Grundsätzlich fördern humusreiche Flächen die natürliche Bodengesundheit und seine Ertragskraft. Im Hinblick auf sich verändernde Umweltbedingungen braucht der Pflanzenbau zukünftig mehr Unterstützung aus dem Boden. Vermehrte Trockenperioden, Wetterextreme, Starkregenereignisse, Resistenzen und eingeschränkte Verfügbarkeit von chemischen Pflanzenschutzmitteln sind die aktuellen Herausforderungen – widerstandsfähige Böden sind die Lösung.
Gleichzeitig wird der Einsatz mineralischer Düngemittel wegen gesetzlicher Regelungen wie etwa der DüV immer weiter eingeschränkt. Fördergelder sind stark an klimafreundliche Arbeitsweisen geknüpft. Bodenregeneration, Humustendenz, Nachhaltigkeit der Anbausysteme und Stärkung der Biodiversität auf den Feldern spielen dabei eine zentrale Rolle.
Im Rahmen der Initiative Klima-Landwirt (IKL) bietet FarmFacts zukunftsorientierte Projektpartnerschaften in der Region an. Damit sollen Umweltleistungen der Landwirtschaft honoriert werden. Von einem für alle Teilnehmer nutzbarem Erkennungszeichen (Klima-Landwirt Logo) begleitet und in einem standardisierten, anerkannten (Audit) Prozess definiert, wird regional ein IKL-Klimapakt organisiert. So belohnen Kommunen und kommunale Verbunde, Unternehmer, Bürger oder auch Institute und Organisationen, diejenigen Landwirte, die sich verpflichten, bestimmte Anbausysteme auf Ihren Feldern anzuwenden. Über Patenschaften werden die Landwirte finanziell für den Mehraufwand der geänderten Bewirtschaftung unterstützt.
Die Flächen werden so bewirtschaftet, dass der Humusgehalt im Boden und die Biodiversität gefördert werden. Neben positiven ackerbaulichen Aspekten dient gute Humuswirtschaft auch dem Klimaschutz.

Positive CO2 - und Treibhausgas Effekte
- Kohlenstoffbindung aus der Atmosphäre
- Weniger Freisetzung auf dem Feld
- Geringere Emissionen in vorgelagerten Bereichen (Mineraldüngeraufwand sinkt und Humus stellt mehr Nährstoffe bereit)

Biodiversität und Lebensräume
- Mehr vielfältiges Leben im und über dem Boden
- Zusätzliche Landschaftselemente schaffen mehr Vielfalt für Flora und Fauna

Wasserhaushalt
- Optimierter Nährstoff- und Wasserhaushalt in den Böden
- Grundwasseraufbau und höhere Wasserhaltefähigkeit der Felder
- Risiko von Trockenschäden und Erosion wird vermindert
- Gesteigerte Fruchtbarkeit
Ein gesunder Boden schließt CO2 aus der Atmosphäre ein und weist eine geringere Freisetzung von CO2 und Treibhausgasen (N2O) bei der Feldbearbeitung auf. In humusfördernden Anbausystemen wird regelmäßig weniger Mineraldünger benötigt, weil mehr Nährstoffe für die Pflanze aus organischer Substanz und pflanzlich gewonnenem (Leguminosen) Luft-Stickstoff geliefert werden. Dies vermindert im Vorfeld bei der industriellen Produktion den Bedarf an Energie und Rohstoffen wie z. B. Erdöl oder Trägerstoffen. Die dadurch verringerte Logistik für Beschaffung und Verteilung wirkt ebenfalls klimafreundlich.
Humusaufbau ist gelebter Artenschutz. Nicht nur die Artenvielfalt wird geschützt, auch die Organismen im Boden finden verbesserte Umweltbedingungen im Jahresverlauf. Zudem unterstützen Sie als Klima-Landwirt aktiv Ihre Bodenfruchtbarkeit. Damit steigern Sie Ihre Erträge und die Produktion weiterer Biomasse – Ihr Schlüssel für einen erfolgreichen Ackerbau. Des Weiteren mindert eine solche Wirtschaftsweise das Risiko von unerwünschtem Nährstoffeintrag ins Grundwasser. Der Wasserhaushalt der Böden wird grundsätzlich stabilisiert. Eine höhere Aufnahmefähigkeit bei Regenereignissen schafft Reserven für Trockenperioden und verhindert Abschwemmungen und Bodenverlust durch Erosion. Auch Oberflächen- bzw. Systemschäden (Kanalisation, Auffangbecken) in kommunaler Infrastruktur werden somit reduziert.
Bei konsequenter Umsetzung und den nötigen Rahmenbedingungen auf der Referenzfläche erreichen Sie einen positiven Klimaeffekt von bis zu 3 Tonnen CO2/N2O (Bindung und Vermeidung) je ha und Jahr – Ihr wertvoller Beitrag für die Zukunft unserer Erde.
Ihr Fahrplan zur Klimapatenschaft
Sie sind an dem Programm Klima-Landwirt interessiert? Kontaktieren Sie uns über unser Interessentenformular.
Bitte füllen Sie die das Interessentenformular komplett, inkl. Angaben zur Anzahl Ihrer Schläge, aus. Nach einer individuellen Beratung erhalten Sie weitere Unterlagen und Ablauf-Details.
Die Bodenprobenahme erfolgt GPS-gesteuert nach einem auditierten, genau festgelegten Prozess. Damit wird ein Höchstmaß an Reproduzierbarkeit sichergestellt. Mit diesem Verfahren wird außerdem gewährleistet, dass bei einer Folgeuntersuchung immer fast identische Einstichstellen angefahren werden. Außerdem werden bei größeren Flächen immer sogenannte „Zonenkarten“ auf Basis langjähriger Satellitendaten eingesetzt, damit in Summe der Einstiche je Probe ein möglichst repräsentatives Ergebnis erreicht wird. Abweichungen und veränderte Zusammensetzungen des Bodens werden so auf ein Minimum reduziert.
Vorgehensweise:
- Unterteilung der gesamten Ertragsfläche in Referenzschläge (je 1-5 ha)
- Eine Probe basiert auf 15 Einstichen je Referenzfläche (Beprobungseinheit) auf 25 cm Tiefe (Bearbeitungstiefe)
- Erfassen der GIS-Daten (Geo-Information-System) mittels Erfassungsgerät
- Mindestmenge zur Systemteilnahme: 5 Referenzeinheiten bzw. Proben je Projekt
Nach der Bodenprobenahme werden die Proben verpackt und in ein Labor verschickt. Die Analyse des Anteils der organischen Substanz (Humusgehalt) wird durch ein akkreditiertes Labor durchgeführt. Optional wird auch die Analyse der Kationenaustauschkapazität mit angeboten. Bei dieser Analyse wird die potenzielle und aktuelle Austauschkapazität festgestellt. Dabei wird auch die Verhältnismäßigkeit der Nährstoffkonzentration zueinander dargestellt. Denn Nährstoffe müssen im Gleichgewicht vorliegen, damit das Fundament für erfolgreichen Humusaufbau geschaffen ist.
Analyse der Bodenproben auf folgenden Parametern:
- Organische Substanz (Humus) nach DIN EN 15936 (Dumas)
- C/N-Verhältnis
- Gesamt-Stickstoff nach DIN EN 16168
Optional:
- Grundnährstoffe ph-Wert, Kalkversorgung, Phosphor, Kalium, Magnesium nach VDLUFA I
- Kationen-Austauschkapazität nach der Albrechtmethode inkl. der Spurenelemente Natrium, Schwefel, Bor, Eisen, Mangan, Kupfer, Zink
Sie als Klima-Landwirt entscheiden über die Maßnahmen und setzen diese nach eigenem Ermessen innerhalb bestimmter Rahmenbedingungen um. Gerne unterstützen wir oder kompetente Partner Sie dabei in beratender Funktion.
Die Gegenprüfung der errechneten Humusbilanz erfolgt wie die Erstuntersuchung in der Folgeuntersuchung mittels GPS-genauer Bodenprobenahme und Analyse. Umgesetzte Anbaumaßnahmen und vereinbarte Landschaftselemente werden im Bedarfsfall über Schlagkarteiprotokolle, Fernaufklärung und/oder Begehungen geprüft.
Im Falle „geschlossener“ Systeme garantieren Paten eine pauschale Unterstützung je ha und einen Mindestumfang des Engagements. Klima- und Umweltleistungen werden derzeit mit 60 € je ha und Jahr honoriert. Anbausystem und Biodiversitäts-Komponenten auf den Flächen werden bereits nach dem ersten Jahr beginnend mit Teilzahlungen vergütet. Nach dem dritten Jahr erfolgt die letzte Teilzahlung, wenn die Vorgaben der vertraglichen Vereinbarung erfüllt sind.
Regionale Klimapatenschaften
Durch die Beteiligung am regionalen Klimapakt können speziell Kommunen und Unternehmen (neben dem ideellen Aspekt) auch in der Außenwirkung punkten. Interne Marketing-Teams können dieses Engagement im IKL-Klimapakt gezielt in die Werbebotschaften einbringen. Dabei können einzelne Produkte bespielt werden, oder das Unternehmen insgesamt als zukunftsverantwortlicher Anbieter. Das geänderte Anbausystem unterstützt den Landwirt außerdem insbesondere dabei, dem Klimawandel gut gewappnet zu begegnen. Die langfristige Ertragskraft der Böden und die Vermarktung von Erzeugnissen kann verbessert und abgesichert werden.
Für die Absicherung der Marktkommunikation und rechtliche Belange begleitet eine geeignete Testierung (Audit) das System über die Laufzeit.
Das Patenschafts-Modell zeichnet sich aus durch kurze, überschaubare Laufzeiten, gesicherte Vergütung und teilweisen Geldfluss zum Landwirt bereits für das erste Jahr aus. Pachtflächen können wegen kürzerer Laufzeit einfacher eingebunden werden. Zudem braucht das System nur zwei Beprobungen der Flächen und ist grundsätzlich vergleichsweise kostengünstig.
Medienberichte
So berichtet die Agrarfachpresse über die Initiative Klima-Landwirt:
- Warum die »Initiative Klima-Landwirt«? (DLG Mitteilungen Sonderheft)
- Herzensangelegenheit und gut fürs Image – Klima Landwirt (Passauer Neue Presse)
- ILE beriet zum Kernwegenetz – Projekt Klimalandwirt wurde vorgestellt (Donau Post)
- Klima- und Naturschutz vor Ort (BLW)
- „Wir müssen klimapositiv werden“ (Passauer Neue Presse)
- Humus hilft, die Luft sauberer zu machen (Zollern Alb Kurier)
Videos zum Thema
Hilfreiche Links
Hier finden Sie weitere interessante Berichte zum Thema:

In einer aktuellen Befragung des i.m.a e.V. gibt es zum Thema unter anderem sehr aufschlussreiche Erkenntnisse bezüglich der Verbrauchermeinung:
Die Umfrage zeigt deutlich, dass Regionalität auf Verbraucherseite ein hoch geschätztes Gut ist. 97 % der Teilnehmer wünschen sich, dass Landwirte die Bevölkerung mit regionalen Produkten versorgen. Klimaschutz (90 %) sowie Artenvielfalt (86 %) nehmen ebenfalls einen hohen Stellenwert ein, werden aber nach Ansicht der Befragten erst zu 48 % bzw. 46 % von der Landwirtschaft erfüllt. Bei der Frage, wofür die Menschen bereit sind, künftig mehr Geld auszugeben, hat sauberes Grundwasser (82 %) deutlich mehr Bedeutung als artgerechte Tierhaltung (70 %).